Linus Kather

Vertriebenenpolitiker; Dr.jur.

* 21. September 1893 Prossitten

† 10. März 1983 Stühlingen

Wirken

Linus Kather, kath., war der Sohn eines ostpreußischen Volksschullehrers. Nach Gymnasialbesuch in Culm a.W. studierte er Rechtswissenschaften in Berlin, Königsberg und Breslau und schloß 1918 nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg (Kriegsfreiwilliger) bis 1916 (Verwundung) das Studium mit der Promotion zum D. jur. ab. 1920 ließ er sich in Königsberg als Rechtsanwalt und Notar nieder und saß dort in den Jahren 1930 bis 1933 als einziger Vertreter des Zentrums im Stadtparlament. Unter dem NS-Regime trat er in zahlreichen politischen Prozessen als Verteidiger auf, was verschiedentlich zu Haussuchungen und Untersuchungshaft (aber ohne Verurteilung) führte.

Der Verlust Ostpreußens führte K. nach Hamburg, wo er ab Dez. 1945 als Rechtsanwalt tätig war. Gleichzeitig betätigte er sich in Hamburg als Mitgründer der dortigen CDU und wurde im Okt. 1946 in die Hamburger Bürgerschaft und deren Vorstand gewählt (bis 1950). 1947 bis 1950 war K. auch Stellvertreter Adenauers im "Vorsitz der CDU der britischen Zone".

Vom 14. Aug. 1949 bis Sept. 1957 war K. als CDU-Abgeordneter Mitglied des Bundestages, wo er sich als Vorsitzender des Vertriebenen-Ausschusses und Vorsitzender des neu gegründeten Zentralverbandes der Vertriebenen Deutschen (ZVD) für Flüchtlings- und Vertriebenenfragen einsetzte. Im Okt. ...